Zum Inhalt springen

Mordsspektakel auf Schloss Netzschkau

25. Juni 2010

Sachsen ist ein Land der Schlösser und Burgen. Moritzburg und Augustusburg sind Publikumsmagneten. Eines der ältesten dagegen ist kaum bekannt: Schloss Netzschkau. Um 1490 erbaut gehört es zu den ältesten Wohnschlössern im sächsischen Raum.  

Das Schloss erlebte eine wechselvolle Geschichte.  Nach einer Blütezeit unter dem Geschlecht derer von Bose, ging es an unterschiedliche Besitzer über. Bereits die letzte adlige Besitzerin, die letzte Gräfin von Schönburg-Glauchau, war kaum noch in der Lage, das Schloss angemessen zu erhalten. So waren die Gebäude und der Park beim Übergang in den Besitz der Stadt Netzschkau 1944  bereits in schlechtem Zustand.

Nach dem 2. Weltkrieg verfiel das Schloss weiter. Einige Gebäude wurden abgerissen. Dank des „Schlossbauaktivs“ des Kulturbundes konnte zumindest ein Teil während der DDR-Zeit vor dem völligen Verfall bewahrt werden. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts retteten umfangreiche Baumaßnahmen das verbliebene Schloss und stellten die alte Schönheit wieder her.

Petra Steps

Diese Rettung hat es nicht zuletzt der regen Tätigkeit des Fördervereins zu verdanken. Seit 1998 bemüht er sich nicht nur um die bauliche Erhaltung, sondern füllt die Räume und den Raum um das Schloss auch mit Leben: Lesungen, Workshops, Ausstellungen, Vorträge, Weihnachtsmarkt …

Zum 5. Mal organisierte er im Juni die – nunmehr Vogtländische – Kriminacht. Fünf Jahre kriminelle Literatur, gelesen während gleichzeitig stattfindender Lesungen in unterschiedlichen Räumen.  Findet man dann auch im fünften Jahr etwas neues? Man findet. Petra Steps und ihr Team wählten aus unterschiedlichen Genres: vom Thriller über den Regionalkrimi bis zur Krimisatire. So war für jeden Geschmack etwas dabei. Man durfte sich gruseln und man durfte lachen. Selbst die Fußballweltmeisterschaft kam kriminell nicht zu kurz.

Auch wenn sich die Veranstalter ein größeres Publikum gewünscht hätten: Diese Nacht war ein voller Erfolg. Es stimmte einfach alles: Die Stimmung, das Wetter, die Gemeinschaft zwischen Publikum und Autoren, der kriminelle Snack … Das historische Ambiente des Schlosses bot zudem für all das einen unverwechselbaren Rahmen.

Wird es eine Fortsetzung geben? Viele der Besucher des Abends hoffen es. Das Schlossleben soll reich und bunt bleiben.

Herzlichen Dank an Carsten Steps, der der Veröffentlichung der Photos an dieser Stelle  zugestimmt hat! Weitere Bilder unter: http://www.krimitage-vogtland.de/pix/bilder/2009/22.html

Termine und weitergehende Informationen finden sich hier: http://www.schloss-netzschkau.de/

One Comment leave one →
  1. 30. Juni 2010 10:00

    Das klingt ja sehr spannend, bei der sechsten Ausgabe bin ich hoffentlich dabei!!!

Hinterlasse eine Antwort zu Susa Antwort abbrechen